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Abfallvermeidung / Wir

Wenn Vorschulkinder zu Umweltexperten werden

„Mama und Papa stecken die Windeln immer in den gelben Sack“, sagt Mira. Gerade hat die Fünfjährige etwas Neues von Sandra Knitter gelernt: Windeln gehören in den Restmüll, also in die schwarze Tonne, und nicht in den gelben Sack. „Tja, Kinder erzählen die Wahrheit“, schmunzelt Sandra Knitter. Und Mira gibt sie mit auf den Weg: „Du bist jetzt die Müllexpertin bei euch zuhause, dann kläre Mama und Papa mal auf.“

Sandra Knitter besucht seit fünf Jahren die Kitas in Mönchengladbach, um Kindergruppen im Vorschulalter spielerisch an die Themen Mülltrennung und Müllentsorgung heranzuführen. Die GEM-Umweltexpertin unterstützt damit Erzieher, die Umweltbildung schon an die Kleinsten herantragen möchten. Das Umweltbildungsprogramm, das die GEM, der zertifizierte Mönchengladbacher Entsorgungsfachbetrieb und die Tochtergesellschaft der mags, seit 20 Jahren für Kitas und Schulen anbietet, ist kostenlos.

Kinder spielerisch an Mülltrennung und -entsorgung heranführen

Sandra Knitter sitzt auf dem Boden, um auf Augenhöhe mit den Kindern zu sein. Staunend und voller Neugier sehen sich die Kinder die Bilder an, die Sandra Knitter ihnen mitgebracht hat. Müllfahrzeuge sind darauf abgebildet, große und kleine Kehrmaschinen, ein Streufahrzeug, Laubsauger. Behutsam und Schritt für Schritt erklärt Sandra Knitter den Kindern, wozu die Fahrzeuge und Maschinen eingesetzt werden, warum es wichtig ist, dass die Straßen und Bürgersteige immer sauber sind und was mit den einzelnen Müllsorten passiert, nachdem sie eingesammelt worden sind.

Sandra Knitter (hinten links) übt mit den Kita-Kindern Müll richtig zu sortieren.

Dann werden die Kinder selbst aktiv: Sandra Knitter stellt kleine Tönnchen auf, in die die Kinder verschiedene Gegenstände richtig einsortieren können. Ein Kind nach dem anderen wirft etwas in eine Tonne. So landet der Apfel in der braunen Biotonne, die Toilettenpapierrolle wandert in die blaue Altpapiertonne, die Chipstüte in die gelbe Tonne für Verkaufsverpackungen. Begeistert machen alle mit. „Kinder möchten eingebunden werden, und sie brauchen etwas zum Anfassen, damit sie begreifend lernen“, sagt Sandra Knitter. Ihr Mitmach-Programm kommt bei den Kindern gut an: „Ich bekomme oft selbstgemalte Bilder ins Büro geschickt.“

Nach der Lernstunde in der Kita geht Sandra Knitter wenn dies die Erzieher wünschen, mit den Kindern nach draußen, um gemeinsam wilden Müll einzusammeln. Sandra Knitter verteilt Handschuhe und kleine Zangen. Damit sammeln die Kinder Müll rund um ihre Kita ein. „Boa, da kommt ganz schön viel zusammen“, staunen die Kinder. Dann geht es wieder zurück in die Kita. Sandra Knitter nimmt sich viel Zeit für die Kinder, ermuntert sie dazu, Fragen zu stellen. „Die Kinder sind in den letzten Jahren schon umweltbewusster geworden, eine große Rolle spielen dabei Erzieher und Eltern“, weiß Sandra Knitter.

Zum Schluss gibt es noch ein Plakat, Ausmalbilder und ein kleines Geschenk für alle Kinder.

Das Verantwortungsbewusstsein von Schülern stärken

Mit diesen Umweltbroschüren der GEM lernen Kinder den GEM-Fuhrpark kennen und sie erfahren, wie man Müll und Plastikabfall vermeiden kann.

Abfallvermeidung, Abfalltrennung, Abfallverwertung, Entsorgung, Recycling: Das sind die Themen, die GEM-Mitarbeiterin Ute Kempin jährlich mit Schülern von Grund- und weiterführenden Schulen, aber auch in der Erwachsenenbildung im Rahmen von Programmen wie „Deutsch als Fremdsprache“ erarbeitet. Sie bietet ihren kostenlosen Unterricht seit 2006 an.

Umweltbildung für Grundschüler

In der ersten und zweiten Klasse lernen die jungen Grundschüler spielerisch, Müll richtig zu trennen. In einem Sortierspiel ordnen sie unterschiedliche Müllarten den verschiedenen Mülltonnen zu. „Ein solcher Unterricht dauert 45 bis 60 Minuten“, sagt Ute Kempin.

Ute Kempin erklärt Schülern im Ausstellungswagen der GEM, was es mit der Papiertrennung auf sich hat.

90 Minuten lang sind die Kurse für die dritten und vierten Klassen. „In dem Alter können sich die Schüler schon etwas länger konzentrieren. Also schauen wir uns gemeinsam vor dem Sortierspiel noch einen Film zum Thema Mülltrennung an“, erklärt Ute Kempin. Im Film lernt eine junge Schülerin von der Biene Max, dem allgegenwärtigen GEM-Maskottchen, wie man Abfall richtig sortiert.

Biene Max hilft Kindern beim Müllsortieren.

Ein weiteres Bildungspaket, das von den Grundschulen für die dritten und vierten Klassen gebucht werden kann, besteht aus besagtem Film und der Mitmach-Aktion „Plakate selbst erstellen“. Dazu erhalten die Schüler zunächst Infos zu den Themen Recycling von Bioabfall, Elektrogeräten, Glas, Papier, Verkaufsverpackungen und Restmüll. Dann verteilt Ute Kempin leere Plakate und Bilder von Gegenständen. Die Schüler schneiden die Gegenstände aus und verteilen sie auf die Plakate. Am folgenden Tag werden die Plakate dann in einer zweiten 90-minütigen Unterrichtseinheit vervollständigt. „Die Mitmach-Aktion ist sehr beliebt bei den Grundschülern“, weiß Ute Kempin. Auch gerne angenommen wird ein Kurs zur Papierherstellung und ein Langzeitprojekt, bei dem gemeinsam ein Mini-Komposthaufen im Glas angelegt wird.

Umweltbildung an den weiterführenden Schulen

Im Rahmen der Fächer Politik und Naturwissenschaften besucht Ute Kempin die fünften und sechsten Klassen. In einer 90-minütigen Unterrichtseinheit schaut sie sich gemeinsam mit den Schülern und deren Lehrern den Film zum Thema Mülltrennung an und spielt mit den Schülern zum Vertiefen des Gelernten das Sortierspiel.

Die Schüler der siebten Klassen werden im Rahmen der Unterrichtsfächer Politik, Naturwissenschaften oder auch Hauswirtschaft mit abwechslungsreichen Materialien an die Themen Recycling von Bioabfall, Elektrogeräten, Glas, Papier, Verkaufsverpackungen und Restmüll herangeführt. Zu jedem Thema verteilt Ute Kempin ein Plakat mit vielen Infos für die Schüler: Beim Thema Papier-Recycling stehen Fragen an wie „Welche Möglichkeiten gibt es, Papier und Pappe zu entsorgen?“ „Wie funktioniert die Wiederverwertung von Papier, Pappe und Karton?“ „Wieso trägt man zum Klimaschutz bei, wenn man Papier und Pappe extra sammelt?“ Die Schüler arbeiten in Teams und  präsentieren eine Woche später den Stoff, den sie gelernt haben, vor ihren Mitschülern. „Das fördert nicht nur die Team- und Präsentationsfähigkeit, sondern tut auch dem Selbstbewusstsein der Schüler gut“, sagt Ute Kempin.

Kostenlose Lesungen des Kinderbuchs „Leo und Lina, die Mülldetektive“ bietet die GEM im Rahmen ihrer Umweltbildung ebenfalls an.

Da Umweltbildung Teil des Lehrplans an vielen Schulen ist, kann der GEM-Stoff auch durchaus im Rahmen von Klausuren abgefragt werden.

In den neunten Klassen baut Ute Kempin die Plakatarbeit basierend auf dem Stoff der siebten Klassen auf. Hier rückt das Thema Recycling in den Fokus: Warum wird recycelt, was bedeutet Recycling für den Umweltschutz, welche staatlichen Maßnahmen existieren für das Recycling? In zwei 90-minütigen Unterrichtseinheiten erfahren die Schüler Vieles zum Thema und belohnen sich schließlich mit einer eigenen Präsentation vor ihrer Klasse.

Interessierte Kitas, Schulen und Weiterbildungsinstitute erfahren mehr bei der GEM: Tel. 02161 491050 oder Mail: bildung@gem-mg.de

Experiment Mini-Kompost für Kinder.

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