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Straße / Straßenunterhaltung

Die Straßen fest im Blick

Er geht täglich zwischen 15 und 20 Kilometer zu Fuß die Straßen in der Mönchengladbacher Stadtmitte ab: Maurice Ingler ist Straßenkontrolleur. Der 31-Jährige prüft Asphalt, Bordsteine und Gehwegplatten auf Schäden, protokolliert diese und leitet sie an seine Kollegen bei mags weiter, die sich um die Instandsetzung kümmern.

Heute ist Tag zwei. Da stehen bei Maurice Ingler der Europaplatz, die Aachener Straße, Hindenburgstraße und Eickener Straße an. Insgesamt 20 Lauftage benötigt er, um seinen Bezirk einmal komplett zu begehen. Hauptverkehrsstraßen stehen dabei einmal pro Woche auf dem Programm, kleinere Straßen alle zwei bis vier Wochen.

„Seht ihr die hochstehenden Pflastersteine dort? Diese potenzielle Stolperfalle muss schnellstmöglich beseitigt werden“, erklärt Maurice Ingler. Umgeknickte Pfosten, Löcher im Asphalt, lose Gehwegplatten, Wurzelschäden, wucherndes Unkraut, demolierte Papierkörbe: Dem wachsamen Blick von Maurice Ingler entgeht nichts.

Sämtliche Gefahrenstellen protokolliert er direkt vor Ort mithilfe seines Mobilgerätes. Zwei bis drei solcher Stellen kommen da schon täglich bei ihm auf den Hauptstraßen zusammen; begeht er die kleineren Straßen in größeren zeitlichen Abständen, können es auch ruhig einmal 20 Stellen sein. Auch die genauen Koordinaten der Schadensstelle tippt Maurice Ingler ins Gerät ein, und wenn nötig, fotografiert er die Stelle zusätzlich mit der entsprechenden Software-Option. Auf dem Mobilgerät ist die gesamte Stadt kartoniert. „So haben wir das 950 Kilometer lange Straßennetz in Mönchengladbach immer auf dem Schirm“, sagt Maurice Ingler.

Das Straßennetz begehen insgesamt acht mags-Kontrolleure

Jeder hat seinen festen Bezirk. Morgens treffen sie sich zur Besprechung in den Räumlichkeiten des Unternehmens am Nordpark. Mit ihren Mobilgeräten bewaffnet ziehen sie später los, um die Straßen, Gehwege und Plätze der Stadt auf Schäden zu überprüfen, die die Verkehrssicherheit von Fußgängern, Fahrrad- und Autofahrern gefährden könnten. Am Ende ihres Arbeitstages speisen sie die Daten ihrer Geräte in die zentrale Straßendatenbank von mags ein. Aus diesen Informationen erstellen die zuständigen mags-Mitarbeiter Arbeitsaufträge für die Straßenkolonnen, die dann die vorgefundenen Schäden beheben.

Bis vor drei Jahren arbeitete Maurice Ingler selbst bei den Straßenkolonnen, setzte lose Gehwegplatten neu ein, verfüllte Schlaglöcher und Risse im Asphalt. Dann wechselte er zu den Kontrolleuren. Bereut hat er den Schritt nie. Einsamkeit kennt er nicht, Langeweile auch nicht.

„Ich bin sehr zufrieden. Krank bin ich auch eher selten; dafür sorgen bestimmt die vielen Aufenthalte im Freien.“

Maurice Ingler, mags-Straßenkontrolleur

„Es kann schon sein, dass Maurice aufgrund seiner Tätigkeit an der frischen Luft so selten krank ist“, schmunzelt sein Vater René Ingler, der seit beinahe 20 Jahren bei mags für die Sondierung und Verteilung der etwa 200 Schadensmeldungen zuständig ist, die die Straßenkontrolleure täglich liefern. Insgesamt wickeln vier Mitarbeiter diese Meldungen ab.

Maurice Ingler geht täglich zwischen 15 und 20 Kilometer zu Fuß die Straßen in der Mönchengladbacher Stadtmitte ab.

Sind die Daten ins System eingespeist, geht René Inglers Arbeit los: Ein Schlagloch an der Viersener Straße Ecke Schürenweg muss aufgefüllt werden. „Bei trockenem Wetter verwenden wir hierfür Heißasphalt. Dank seiner sehr feinen Körnung hält der mindestens ein Jahr“, erklärt René Ingler. Grobkörnigeren Kaltasphalt verwenden die mags-Straßenkolonnen nur bei Außentemperaturen von unter drei Grad Celsius: „Kaltasphalt hält nicht so lange wie Heißasphalt“, so René Ingler. Zurzeit testet mags Eimermaterial als teurere, aber sehr schnell und sehr fest trocknende Alternative zu Kaltasphalt.

Zwei Gehwegplatten an der Schlossstraße haben sich gelöst, die Ursache ist das defekte Regenfallrohr eines Anwohners. „So etwas leite ich an die NEW zur Prüfung weiter, die sich um die Sache kümmert“, sagt René Ingler. In der Regel löst die NEW das Problem direkt mit dem Hauseigentümer, weiß er; in seltenen Fällen muss das Unternehmen die Stadtverwaltung hinzuziehen.

Dieser starke Überwuchs an der Südstraße muss zurückgeschnitten werden.

Auf einem Bürgersteig hat ein Straßenkontrolleur an der Konstantinstraße in Giesenkirchen starken Efeubewuchs protokolliert. Überwuchs nennt man es im Fachjargon, wenn Efeu, Äste oder auch Brombeeren von einem Privatgrundstück in den öffentlichen Raum wachsen. mags leitet solche Vorkommen an das Ordnungsamt der Stadt weiter.

Vor einem Privathaus wuchert Gras und Unkraut über den Bürgersteig. Dieses so genannte Wildkraut entfernen zu lassen, ist ein klarer Fall für den Bereich „Kommunale Abfallwirtschaft und Straßenreinigungsmanagement“ bei mags. Bereichsleiterin Anna Saal erhält eine Mail von René Ingler, mit der Bitte, den Eigentümer des Grundstücks anzuschreiben.

„Wir weisen den Eigentümer freundlich auf seine Pflicht hin, das Wildkraut zu entfernen. Dabei setzen wir ihm schon auch eine Frist. Wenn wir feststellen, dass nichts passiert, müssen wir die Sache dann leider an die Bußgeldstelle weiterleiten.“

Anna Saal, mags-Bereichsleitung – Kommunale Abfallwirtschaft und Straßenreinigungsmanagement

Immer wieder wird auch Überwuchs oder Wildkraut entlang von Bahnschienen erfasst. Solche Meldungen gibt mags an die Deutsche Bahn weiter.

Auch Bürger melden Straßenschäden in Mönchengladbach

„Diese Fälle kommen über unsere Service-Telefon-Mitarbeiter oder die mags-App zu uns. Und Schäden an den 450 Kilometern Wirtschaftswegen in Mönchengladbach zeigen uns in der Regel die Landwirte an“, sagt René Ingler.

Mit der mags-App und dem integrierten mags-Melder können Mönchengladbacher Schlaglöcher melden.

Für Maurice Ingler geht der Arbeitstag zu Ende: Nachdem er sein Mobilgerät in die Station im Büro gelegt hat, tauscht er sich noch ein wenig mit seinem Vater über die Schadensfälle aus, die er heute protokolliert hat. „Zuhause lege ich gleich ein wenig die Füße hoch – um morgen wieder super fit zu sein“, sagt er.

Dafür ist die mags-Straßenunterhaltung zuständig

Der Bereich „Straßenunterhaltung“ der mags ist dafür zuständig, Straßenschäden im Sinne der Verkehrssicherheit von Fußgängern, Fahrrad- und Autofahrern innerhalb kürzester Zeit zu beseitigen. Neben der Straßenunterhaltung und Straßensanierung gehört auch die Kontrolle der etwa 2.500 Straßenaufbrüche durch Dritte – wie etwa die NEW –  zu den Aufgaben des Unternehmens.

Zusätzlich ist mags für den Aufbau, die Wartung und Kontrolle von 1.500 Hinweisschildern im Stadtgebiet sowie 60.000 Ordnungsbeschilderungen wie etwa Haltverbote und Einbahnstraßen verantwortlich und sorgt weiterhin für Absperrungen bei Festen und Events vom Schützenfest bis zum Champions-League-Spiel der Borussia.

„Unsere Straßendatenbank ist für unsere Arbeit unentbehrlich.“

Olaf Neef, Leiter mags-Straßenunterhaltung

Sie liefert ihm und seinen 21 Mitarbeitern neben den Zustandsdaten, also welche Schadensart in welchem Ausmaß auftritt, auch sehr detaillierte Informationen über Straßen, Rad- und Fußwege in Breite, Länge, Aufbau und Gesamtzustand.

„Die Zustandserfassung zeigt, wo sich Netzrisse, Schlaglöcher oder Spurrillen befinden und gibt Anhaltspunkte darüber, ob eine Teilsanierung möglich ist, oder eine Komplettsanierung mit Unterbau des jeweiligen Straßenabschnitts notwendig ist“, sagt Olaf Neef.

Insgesamt lässt sich aus der Zustandserfassung ablesen, wann welche Straßen in der Stadt grundsätzlich saniert werden müssen und ob es sich dabei möglicherweise um größere und zeitaufwändigere Sanierungsmaßnahmen handelt. Die mags ist zuständig für die Unterhaltung und Sanierung. Der Neubau von Straßen, auch das Abtragen einer gesamten Straße und der darauffolgende Neubau, wie in diesem Jahr in Teilabschnitte der Bökelstraße geschehen, ist Sache der Stadt.

Hier wird ein Teil des Niersradweges mit einer wassergebundene Wegedecke erneuert.

Übrigens: Seit der Gründung von mags 2016 wird jedes Jahr ein Deckensanierungsprogramm durchgeplant, abgestimmt und umgesetzt. Ziel ist es, statt einzelner Flickarbeiten die Straßendecken immer nachhaltig anzufassen. Darüber hinaus werden die zahlreichen Schäden auf Mönchengladbachs Gehwegen ins Visier genommen. In diesem Zusammenhang werden insbesonders Maßnahmen zur Beseitigung von Wurzelschäden auf Geh- und Radwegen umgesetzt.

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