Menu
Grün / Parks

So wirst du zum Enten- und Gänseretter

Hand aufs Herz. Fast jeder von uns wird es schon ein- oder mehrmals getan haben: Enten und Gänse füttern. Was auf den ersten Blick putzig für uns anzusehen ist, und dem Federvieh auch zu schmecken scheint, ist auf den zweiten Blick gar nicht so gut für die Tiere.

Warum Brot für Enten und Gänse gefährlich ist

Auch wenn es eine lieb gemeinte Geste ist und sich Enten sowie Gänse auf das alte Brot stürzen, das ihnen hingeworfen wird, so ist der Entenfutter-Klassiker gefährlich für die Tiere. Doch warum ist das so?

Zum einen enthält das Brot für die Vögel zu viel Salz und Zucker. Zum anderen quillt es in ihrem Magen auf. Wenn die Tiere also zu viel von dem Brot fressen, kann es für sie sogar tödlich enden. Ist noch Schimmel an der Backware, ist das genauso giftig für ihren Organismus wie für unseren.

Die Enten und Gänse wissen natürlich nicht, dass das Brot schlecht für sie ist und auch keine Nährstoffe enthält. Alles, was sie merken, ist ein Völle- und Sättigungsgefühl.

Wenn Langeweile Enten auf dumme Gedanken bringt

Gefährlich ist das Brotfüttern für die Vögel auch, weil sie sowohl die Scheu vor den Menschen verlieren als auch faul und unselbstständig werden. So trauen sich die Tiere zu weit aus ihrem Schutz bringenden Gewässer heraus und können Opfer von Straßenverkehr, Hunden oder Katzen werden. Hinzu kommt, dass das Brotfüttern den Tieren ihre eigentliche Arbeit, also die Futtersuche, wegnimmt. Das kann zu extremer Langeweile bei den Enten führen und für die Weibchen tödlich enden. So kommt es vor, dass die Männchen versuchen, die Weibchen zwanghaft zu begatten. Dabei werden die Weibchen immer wieder unter Wasser gedrückt und können dabei sogar ertrinken.

Aufgeweichtes Brot lässt Seen und Teiche „kippen“

Brot, das nicht mehr gefressen wird, fördert das Algenwachstum.
Brot, das nicht mehr gefressen wird, fördert das Algenwachstum.

Hinzu kommt, dass das nichtgefressene Brot die Gewässer wie Teiche und Seen verschmutzt und belastet. Löst es sich auf, fördert es das Algenwachstum. Das wiederum kann dazu führen, dass das Gewässer „kippt“ und es für Pflanzen und Tiere zu wenig Sauerstoff zum Überleben bietet.

Darum kann Enten- und Gänse füttern teuer werden

In Mönchengladbach wird das Füttern von Enten und Gänsen nach §55 des Ordnungwidrigkeitengesetzes verwarnt und mit einem Bußgeld in Höhe von 30 Euro geahndet. Das ist nicht dazu da, um euch zu ärgern. Es dient dem Schutz der Tiere, der Sauberkeit von Gewässern und Uferbereichen sowie der Vermeidung von Ratten durch herumliegende Futterreste.

Was Enten und Gänse eigentlich fressen

Enten ernähren sich hauptsächlich von (Wasser-) Pflanzen, Früchten und Samen. Insekten, Froschlaich, Kaulquappen, Würmer und Schnecken stehen ebenfalls auf ihrem Speiseplan.

Gänse kann man gerade im Frühjahr dabei beobachten, wie sie auf Wiesen ihr Futter suchen. Sie fressen Gräser wie Knaul-, Weidel- oder Lieschgras sowie Kräuter á la Löwenzahn, Wiesenkerbel, und Spitzwegerich. Aber auch Rot-, Weiß- und Hornklee sowie Vogelwicke stehen auf ihrem Speiseplan.

Fazit: So haben alle was davon

Einen Schwan auf dem Wasser zu beobachten, ist viel schöner als ihn zu füttern.

Um den Tieren und der Umwelt etwas Gutes zu tun und um ein Bußgeld über 30 Euro zu vermeiden, ist es am besten, die Enten und Gänse zu beobachten und ihnen beim Gründeln (Köpfchen ins Wasser und Schwänzchen in die Höh’) und Grasen zuzusehen.

Mit Kindern macht es großen Spaß zu raten, welche Enten und Gänse sich auf den Gewässern und Wiesen tummeln. Hilfe bei der Bestimmung geben Tier- und Pflanzenführer in Buchform. Darin finden sich viele schöne Abbildungen und Wissenswertes über Federkleid, Brutzeit, Vorkommen und Vorlieben.

Fotos: Silvana Brangenberg

3 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar