Sie liegen jeweils nur wenige Fahrradminuten voneinander entfernt: der Hugo-Junkers-Park, der Schmölderpark und der Stadtwald in Rheydt. Die drei Parks sind ganz unterschiedlich angelegt, haben aber alle etwas gemeinsam: Sie sind die perfekten grünen Erholungsorte. Dazu passt es doch ins Bild, wenn man sie mit dem Fahrrad besucht.
Hugo-Junkers-Park
Fährt man von der Hochschule Niederrhein an der Webschulstraße die Brucknerallee Richtung Süden – natürlich auf der Blauen Route, der ersten Mönchengladbacher Fahrradstraße – ist man in nur vier Minuten im Hugo-Junkers-Park. Ein Steinwurf vom Park entfernt ist das Gymnasium an der Gartenstraße; das Hugo-Junkers-Gymnasium und das Maria-Lenssen-Berufskolleg liegen sogar gleich nebenan. Versteht sich also, dass viele Studenten und Schüler den mit 23.016 Quadratmetern überschaubaren Park zum Treffen und Klönen nutzen. Hundebesitzer führen hier ihre Vierbeiner aus, auf den vielen Rasenflächen kann man wunderbar picknicken, einfach nur dasitzen oder auch bei Yogaübungen entspannen.
Aufgeräumt, offen gestaltet und sehr gepflegt inmitten der Rheydter City lädt der Park mit seinen Spielmöglichkeiten, darunter auch eine Tischtennisplatte, die Kinder ein. Bäume, auch eine sehr alte Esskastanie, spenden bei Sonne Schatten. Im Hugo-Junkers-Park kann man wunderbar den Blick schweifen lassen, zum Beispiel Richtung Rheydter Marktplatz mit seinen beiden dominierenden Bauwerken, der Evangelischen Hauptkirche und dem Rheydter Rathaus.
Im Hugo-Junkers-Park präsentiert sich auch eine mächtige Esskastanie, deren Alter Hanno Müller auf 80 bis 100 Jahre schätzt.
„Sie ist nicht mehr sehr schön, aber alt. Daher verdient sie unseren Respekt.“
Hanno Müller, Arborist bei mags
Das angrenzende Rheydter Stadtbad, das Pahlkebad, ist denkmalgeschützt. Es wurde vor einigen Jahren aufwendig saniert und ist heute ein architektonisches Highlight. Der Hugo-Junkers-Park ist ein junger Park. Er wurde offiziell erst 1988 so benannt, entstanden ist er auf einer größeren Fläche zwischen Brucknerallee und Gartenstraße. 2013 wurde er umgestaltet, geordnet angelegt, um die Weite des Raums zu betonen. Zusätzlich zum Buchenbestand wurde frisches buntes Laubgehölz wie Rotahorn und Roteichen angepflanzt.
Schmölderpark
Weiter geht es in nur acht Radminuten über die Brucknerallee, Mühlenstraße, Friedrich-Ebert-Straße, Bachstraße und Urftstraße zum Schmölderpark mit seinen alten Buchen und herrlichen Rhododendren. Einige von ihnen leiden noch immer unter den Folgen der Dürre und der Hitze 2018 und 2019. Der Schmölderpark ist einer der schönsten Parks der Stadt. Und darauf sind die vielen engagierten Anwohner und andere Fans des Schmölderparks sehr stolz. Das vor vielen Jahren von mags ins Leben gerufene Baumspenden-Programm erlebt stadtweit eine Renaissance; die meisten Bäume aber werden für den Schmölderpark gespendet. So kann der Bestand weiter ausgebaut werden. 2019 tauschte mags darüber hinaus etliche Rhododendren aus. Am Weiher legte das Unternehmen ein neues Beet mit Mischstauden an. Neue Bänke laden zum Verweilen ein.
Der codierte Gedichtweg
In Deutschland gibt es zwei Gedichtwege. Einen von ihnen findet man im Schmölderpark. Auf bunten Holztafeln und Stelen überall im Park sind Acrylglasplatten montiert, auf denen Gedichte zu lesen sind, die immer einen thematischen Bezug zum jeweiligen Standort haben. So kann man das Gedicht „Die Schaukel“ von Richard Dehmel am Kinderspielplatz lesen oder „Die Fontäne“ von Wolfgang Bächler in der Nähe des Weihers. Über QR-Codes können weitere Informationen zu den Autoren und zum Schmölderpark im Internet eingeholt werden. Der Gedichtweg besteht schon seit mehr als 25 Jahren. 2019 hat sich mags neben anderen Einrichtungen und Privatpersonen nicht nur als Spender zur Sanierung der Wegtafeln eingebracht, sondern die 16 neuen Standorte auch gleich installiert.
Die bunten Schilder markieren den Gedichtweg. Auf jedem ist ein anderes Gedicht zu lesen. Der Duftsalbei lockt viele Insekten an. Ein Herz für den Schmölderpark Enten und Gänse ziehen im Schmölderpark ihre Jungen groß.
Zwei Spielplätze und ein romantischer Pavillon mit charakteristischen bunten Bänken ergänzen das Naherholungsangebot an der Urftstraße. Ohne den eingebetteten Ehrenfriedhof der Soldaten aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg und 367 Bombenopfern ist der Schmölderpark 146.180 Quadratmeter groß. Platz genug also, um sich dort länger aufzuhalten und die Ruhe in der Natur zu genießen. Entstanden ist der Park ab 1886 auf einem Waldgrundstück, das ein Verein erworben hatte. 1886 löste sich der Verein auf, und der Park ging in den Besitz der damaligen Stadt Rheydt über. Fertiggestellt und eingeweiht wurde der Kaiserpark, wie der Schmölderpark damals noch hieß, im Mai 1894.
Stadtwald Rheydt – Rheydter Höhe
Neun Radminuten sind es vom Schmölderpark zum Stadtwald, den man über die Schmölderstraße, Dahlener Straße und Hubertusstraße bequem erreicht.
Unweit des städtischen Elisabeth-Krankenhauses tut sich im Park mit seinem angrenzenden Wald ein Potpourri von Freizeitmöglichkeiten auf: An Tischen darf gepicknickt werden, Angler schätzen den Teich, Wanderer erklimmen die mehr als 200 Stufen der 64 Meter hohen Rheydter Höhe, Ballbegeisterte spielen Beachvolleyball oder gehen zum Kicken auf den Fußballplatz, Kinder toben sich auf den beiden Spielplätzen aus. Auf 27 von mags 2020 neu installierten Bänken lässt sich entspannt die Natur genießen. Der Park misst 53.885 Quadratmeter, die gesamte Naherholungsfläche mit Wald kommt auf satte 425.599 Quadratmeter.
Die Parkbeschilderung gibt dem Besucher Auskunft, wo er was findet. Hier geht’s hoch zum Monte Klamott. Bitte Platz nehmen und entspannen. Auf dem Spielplatz kann getobt werden.
Wieso steht denn mitten im flachen Rheinland die Rheydter Höhe? Ganz einfach: Der auch Monte Klamotte genannte Berg entstand 1945 aus Kriegstrümmern. Von 1950 bis 1973 diente der 133 Meter über dem Meeresspiegel liegende Berg als Hausmülldeponie, bis er schließlich rekultiviert und für die Öffentlichkeit freigeben wurde. Ahorne dominieren den Baumbestand, obwohl auch diese Art unter der Dürre und der Hitze 2018 und 2019 gelitten hat. Die von mags neu gepflanzten Eichen, Roteichen und Kirschbäume sollten mit den jüngsten klimatischen Veränderungen besser zurechtkommen. Der Rheydter Stadtwald entstand ab 1908 mit dem Kauf eines Waldstücks nahe Pongs durch die damalige Stadt Rheydt. Nach und nach wurden weitere Grundstücke hinzugekauft.
Der smarte Naturspielplatz
Acht Spielstationen und zusätzliche Sitzdecks bieten auf dem 4000 Quadratmeter großen Spielplatz alles Natürliche für alle Sinne: Ein Tipi aus Ästen bauen, im Strauchlabyrinth Verstecken spielen – viele Kletter- und Spielgeräte sorgen für einen abwechslungsreichen Aufenthalt. Und in einem Fort aus Holz können sich Kinder wie echte Racker fühlen. Die Wiesen am Spielplatz bieten sich zum Ausruhen an oder auch für eine Partie Federball.
Im Indianerwald können Tipis gebaut werden. Die Piratenschlucht fördert und fordert alle Sinne. Ob hier wohl ein Fossil versteckt ist? Der Naturspielplatz aus der Vogelperspektive.
Das ist smart: Den Naturspielplatz hat mags zusammen mit der Hochschule Niederrhein 2019 auf innovative und einzigartige Weise konzipiert. Naturbelassene, natürliche Materialien wurden ausgewählt, die Anlage stellt eine Abenteuerlandschaft dar. In gemeinsamen Workshops mit Kindern und Eltern haben mags und Hochschule dann Ideen für die einzelnen Stationen entwickelt. Welche Flächen wie stark bespielt werden, erfassen Sensoren, die die Daten anonymisiert aufbereiten. So können Geräte, Stationen und Decks des Spielplatzes von mags jährlich entsprechend der Nutzungsvolumen angepasst, ergänzt und umgebaut werden.
Fotos: Silvana Brangenberg
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