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Mit Bäumen durchs Jahr – Teil 3: Sommer, Sonne, Hitze

Besondere Lebensräume

Wisst ihr, was ein Habitatbaum ist? Auch als Biotopbaum bekannt, ist der Habitatbaum ein besonderer Lebensraum für Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen. Habitatbäume sind oft sehr alt, manchmal sogar schon im Absterben begriffen oder schon tot.

Ein Baumhaus mal anders

Unser Baum des Monats Juni ist 160 Jahre alt. Diese Buche bietet einem brütenden Waldkauz in acht Metern Höhe Unterschlupf: Dort hat sich nach dem Abbrechen eines Astes eine Höhle gebildet. Seltene Vogelarten wie der Schwarzspecht, aber auch verschiedene Eulenarten sind auf solche alten Bäume mit starkem Stammdurchmesser angewiesen. Hier lest ihr die ganze Story.

Habitatbäume bieten Vögeln attraktive Nistplätze.“

Werner Stops, mags-Förster

Verkehrssicherheit geht immer vor: Am Wegesrand oder an einer Straße könnte dieser Baum nicht stehen bleiben. Innen ist er teilweise faul, und von den Ästen geht eine Bruchgefahr aus. Gut, dass unsere Buche mitten im Hardter Wald steht. Hier gefährdet sie keine Menschen und kann ihrer natürlichen Entwicklung überlassen werden. In einigen Jahrzehnten wird sie zusammenbrechen, aber bis dahin werden noch viele Generationen Waldkäuze in ihr groß werden.

Der Glaube an die Bäume

Magie im Juli

Bäume spenden Schatten, produzieren lebensnotwendigen Sauerstoff und liefern uns einen wunderbaren, nachwachsenden Rohstoff. Im Juli haben wir uns mit der Magie beschäftigt, die von Bäumen ausgehen kann. Dabei sind wir auf die sogenannte Maserknolle gestoßen. Nie gehört? Maserknollen sind Zellwucherungen an Buchen und anderen Bäumen mit glatter Rinde. Manchmal umschließen sie den ganzen Baumstamm, manchmal sind sie lediglich erbsen- bis walnussgroß – der Volksmund nennt sie dann auch Baumperlen.

Manche Menschen schreiben Baumperlen magische Heilkräfte zu. Entfernt man die Rinde der Baumperle, kommt meist eine wunderschön geschwungene Maserung zum Vorschein. Als Kette oder Armband spendet sie, so der Glaube, magische Kräfte. Andere wiederum finden, dass die Maserung einfach nur schön aus. Hier lest ihr die ganze Story.

Wasserstress nicht nur im August

Die Buche eroberte Europa nach der letzten Eiszeit. Nun aber scheint es, als werde sie eine der großen Verliererinnen des Klimawandels. Seit etwas mehr als zehn Jahren hat sie sich langsam und für den Laien fast unmerklich zurückgezogen. Nun aber hat das Buchensterben deutlich an Geschwindigkeit zugenommen. Deutschlandweit haben bereits viele Buchen ihren Kampf gegen eine sogenannte Komplexerkrankung verloren. Was ist das? Mehrere Faktoren kommen ungünstig zusammen und sorgen dafür, dass ein befallener Baum innerhalb kürzester Zeit auseinanderbrechen kann. Riesenporling, Brandkrustenpilz, die wollige Napfschildlaus – die Buchen trifft es gleich mehrfach. Daneben setzen Hitze und Stürme den Buchen zu, was sie erst recht anfällig für Krankheiten und Schädlinge macht. 

Uns bleibt leider nichts anderes übrig, als die abgestorbenen Buchen zu fällen, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.“

Hanno Müller, mags-Arborist

Übrigens: Der Bewässerungssack ist nicht mehr als eine Notlösung für Jungbäume. Eine einzige erwachsene Buche benötigt pro Tag viele Hundert Liter Wasser. Bekommt sie diese Wassermenge nicht, sprechen Experten von Wasserstress. Der Baum wird anfällig für Pilze und stirbt im schlimmsten Fall ab. Normalerweise dauert dieser Prozess mindestens fünf Jahre. In diesem Jahr starben viele Buchen dramatisch schneller: Im Mai sahen einige von ihnen noch kerngesund aus. Sechs Wochen später waren sie bereits so weit abgestorben, dass ihre Kronen massiv bruchgefährdet waren. Äste können auch ohne Sturm in großer Höhe abbrechen und so zur Lebensgefahr für Mensch und Tier werden.

Den rasanten Klimawandel im Hinterkopf, hat mags die Stadtbäume im Blick. Wir können mittlerweile davon ausgehen, dass unsere Parks in einigen Jahren anders aussehen werden. Hier lest ihr die ganze Story.

Mit  Fachleuten wollen wir die Frage beantworten, welche Standorte und Baumarten in Zukunft besser mit den veränderten Witterungsbedingungen zurechtkommen.“ Jan Biehl, Leiter Grün, Forst und Baum bei mags.

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