Er walzt alles platt: Rollpacker ersetzt Müllpresse im Luisental

Der Neuling im GEM-Fuhrpark spart Platz, Transportkosten, CO₂ – und offenbar sogar Löscheinsätze.

Fünf steile Stufen muss Carlos da Paz erklimmen, um sein neues „Spielzeug“ zu steuern. Seit 30 Jahren arbeitet der gebürtige Portugiese für die GEM. Sein Einsatzgebiet ist der Wertstoffhof Luisental. Seit Anfang 2023 bedient er nun auch den neuen Rollpacker, der nicht nur seine Kollegen, sondern auch die Besucher*innen des Wertstoffhofes begeistert.

Der Rollpacker verdichtet jeden Abfall

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger, eine übliche Container-Müllpresse für Restmüll, kann der Rollpacker von Container zu Container fahren und somit alle Abfallarten verdichten. Letzteres kann er sowohl dieselbetrieben als auch strombetrieben. Seine Leistung ist dabei genauso stark wie die seines Vorgängers.

Vor allem beim Altpapier ist der Rollpacker buchstäblich eine riesengroße Hilfe. Bedingt durch den Versandhandel fallen im Vergleich zu früher deutlich mehr Kartonagen an, die verpresst werden müssen. Für den Rollpacker ist das ein Kinderspiel.

Bei Grünabfällen ist der Rollpacker eine große Hilfe

Außerordentlich erfolgreich ist das neue Gerät auch bei Gartenabfällen: Äste und Zweige zerdrückt er auf ein Drittel des angelieferten Volumens.

„Damit erzielt der Rollpacker genau die bei der Anschaffung erhofften Effekte. Wir müssen auf dem Wertstoffhof weniger Stellfläche für Container bereithalten und Fahrten wie etwa vom Wertstoffhof zur Kompostierungsanlage werden reduziert“, erklärt GEM-Fuhrparkmanager Sebastian Schüma.

Ein weiteres Phänomen: Mit Einzug des Rollpackers hat es keine Brände oder Löscheinsätze mehr auf dem Wertstoffhof Luisental gegeben. Bei der herkömmlichen Müllpresse sind in dem geschlossenen Container die Abfälle mehr und mehr verdichtet worden und konnten sich nicht ausbreiten.

Es entstand ein enormer Druck, wodurch zum Beispiel Fehlwürfe wie Sprayflaschen explodiert sind. Dies ist beim neuen Rollpacker nicht der Fall. Wenn er mit seiner Walze von oben in den Container geht, um den Abfall nach unten hin zu verdichten, bleibt seitlich genug Raum und Luft, damit es nicht unter Druck zu einer Verpuffung kommt.

Das erste Fazit rund um den Rollpacker fällt positiv aus

Nach gut einem halben Jahr fällt daher das Zwischenfazit zum Rollpacker durchweg positiv aus: „Er macht auch weniger Krach und scheint nicht so reparaturanfällig zu sein wie sein Vorgänger“, berichtet Carlos da Paz und rangiert den Rollpacker gekonnt vom Papier- zum Container mit den Gartenabfällen. „Ich mag unser neues Spielzeug.“ 😉  

Fotos: Silvana Brangenberg