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Straße / Straßenunterhaltung

Hey, Schlagloch – wo kommst du denn her?

Das Mönchengladbacher Straßennetz kann in Sachen Schlaglöcher ganz oben mitreden. Jeden Winter entstehen in unserer Stadt im Schnitt 2.500 neue Schlaglöcher. Leider bietet nämlich der Zustand vieler Straßen eine große Angriffsfläche. Mönchengladbach ist seit dem Sommer 2018 sogar berühmt für das schönste Schlagloch Deutschlands.

Wie entstehen Schlaglöcher?

Im Straßenbau wird eine Asphaltdecke als Verschleißschicht bezeichnet. Sie muss viel aushalten: Heiße Temperaturen im Sommer, Frost im Winter, viel Verkehr vom Kleinwagen bis hin zum Schwerlasttransporter. Wintermonate sind immer eine besondere Belastung für die Fahrbahnen in unserer Stadt. Sie nehmen vermehrt Schaden, wenn sie durch Rissbildungen vorgeschädigt sind und häufigem Wechsel von Frost und Tau unterliegen. Das ist immer dann der Fall, wenn über einen längeren Zeitraum die Temperaturen tagsüber deutlich über Null Grad und nachts unterhalb des Gefrierpunktes liegen. Sobald Wasser in die Straße gelangt und dieses gefriert, dehnt es sich aus. Dies ist vergleichbar mit einer Glasflasche, die im Gefrierschrank platzt. Bei Tauwetter versickert das Wasser wieder, und zurück bleibt ein Hohlraum in der Straße. Durch ständiges Überfahren dieses Hohlraums, insbesondere durch Schwerlastverkehr, bricht die Oberfläche auf Dauer ein, und ein Schlagloch entsteht.

Was nun?

Schlaglöcher werden immer wieder von Mitarbeitern der mags-Straßenunterhaltung bei ihren täglichen Begehungen entdeckt. Doch die besten Schlagloch-Entdecker sind Fußgänger und Autofahrer, die sich via App, Mail oder telefonisch bei den Mönchengladbacher Abfall-, Grün- und Straßenbetrieben melden.

Es folgt eine kurzfristige Reparatur:

Bei Temperaturen unter 5 Grad geschieht dies mit sogenanntem Wintermischgut oder Kaltasphalt. Wenn die Temperaturen milder sind, erfolgt die Reparatur mit Heißasphalt. Wo der Zustand der Straße es zulässt, schneiden unsere Mitarbeiter ein Quadrat rund um das Schlagloch aus und bauen zunächst ein Fugenband zur Abdichtung und dann den heißen Asphalt ein. Hierdurch entsteht eine nachhaltigere Reparatur. 

Noch nachhaltiger ist das Deckensanierungsprogramm, mit dem mags 2016 an den Start gegangen ist. Dadurch sollen ständige Flickwerksarbeiten reduziert werden. Welche Straßendecken erneuert werden, regelt eine Straßendatenbank. Diese spezielle Software berechnet den Zustand einer Fahrbahn. Auch die Bedeutung der Straße für den Straßenverkehr und den öffentlichen Personennahverkehr spielt bei der Beurteilung eine Rolle. Ganz wichtig ist noch eine Abstimmung mit allen anderen Beteiligten, die im städtischen Straßenbau unterwegs sind. Es wäre ja sehr schade, wenn eine frische sanierte Strecke kurze Zeit später für beispielsweise Kanalarbeiten wieder aufgerissen werden müsste.

Eine Deckensanierung hat Grenzen

Bei der Deckensanierung, die im Rahmen der Straßenunterhaltung von mags durchgeführt wird, können nur die obersten beiden Schichten (das entspricht insgesamt bis zu 12 cm) der Straße erneuert werden. Doch einige Straßen in Mönchengladbach sind so tiefgehend geschädigt, dass nur noch der Neubau aller Schichten hilft. Bürger fragen uns oft: „Warum macht Ihr diese Straße schön, und nicht die richtig kaputte daneben?“ Unsere Antwort: „Weil die richtig kaputte Straße mit einer reinen Deckensanierung leider nicht mehr zu retten ist.“

Wehret den Anfängen – die Risssanierung

Hier werden Risse mit einem „Ziehschuh“ auf der Kalendenkirchener Straße saniert.

Am besten ist es natürlich, wenn Schlaglöcher gar nicht erst entstehen. Deshalb hat mags im Sommer 2019 das Risssanierungsprogramm ins Leben gerufen. Das Ziel: Früh eingreifen, die Lebensdauer von Fahrbahnen verlängern und aufwendige Deckensanierungen vermeiden. Das Prinzip ist einfach: Wenn eine Fahrbahn wasserdicht ist, entstehen auch keine Schlaglöcher. Deshalb gilt es, schon kleinste Risse frühzeitig zu erkennen und zu verschließen. Das ist eine Maßnahme, die sich gerade bei Straßen lohnt, die ansonsten noch einen zukunftsfähigen Zustand haben. 

Wie entstehen Schlaglöcher?

So wird’s gemacht

Mit einer Heißluftlanze werden die Risse per Druckluft für die Reparatur vorbereitet. Im zweiten Schritt kommt ein Ziehschuh zum Einsatz. Dieses Gerät sorgt für einen überlappenden Fugenverguss mit flüssigem Bitumen. Abschließend werden die überarbeiteten Stellen abgesplittet, um sie schnellstmöglich wieder für den Verkehr freizugeben.

Mönchengladbachs Straßen im Blick

Um den Zustand der Straßen in Mönchengladbach im Blick zu haben, sind täglich acht Straßenkontrolleure im Stadtgebiet unterwegs und kontrollieren jeweils eine Laufstrecke von etwa 17 Kilometer Länge. Auch jeder Bürger kann Schlaglöcher melden. Am besten über die mags-App, per Mail an service@mags.de oder telefonisch unter 02161 49 10 10.

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