Altglas-Trennung leicht gemacht. Oder doch nicht? Häufig werden beim Einwerfen von Altglas die Farben Grün, Weiß und Braun ignoriert. Das Argument: Bei der Abholung wird doch eh alles zusammengeschmissen. In den Glascontainern landet zudem auch vieles, das dort gar nicht hingehört: Kaffeekannen, Glühbirnen, Tassen, Auflaufformen, Autoglas, Blumenvasen, Spiegel, hitzebeständiges Glas oder Ähnliches. Doch was darf nun in den Glascontainer und was nicht?
Altglas kann beliebig oft recycelt werden
Fangen wir von vorne an. Der wichtigste Rohstoff für neue Glasverpackungen ist nach wie vor das Altglas. So ist Glasrecycling der wichtigste Lieferant für die Neuproduktion von Glas in Deutschland. Das großartige an Altglas ist, dass es beliebig oft recycelt werden kann. Damit das tatsächlich gegeben ist, muss das Glas vorher auch korrekt entsorgt werden. Nur so kann es im Anschluss wieder entsprechend aufbereitet werden. In Mönchengladbach stehen dafür rund 180 Altglascontainer zur Verfügung. Im gesamten Bundesgebiet sind es laut Grünen Punkt etwa 300.000.
Damit sollte bereits deutlich geworden sein, dass die Glascontainer bei der Abholung nicht wahllos in einen großen Container zusammengekippt werden können.
So werden in Mönchengladbach die Glascontainer geleert
Die Vetten-Gruppe holt im Auftrag der Remondis Recycling GmbH & Co. KG das Altglas in Mönchengladbach ab. Mit einem Kran werden die Glascontainer angehoben … … und über die Ladefläche des Lkw abgekippt. Aus der Vogelperspektive sind die Kammern für Braun,- Grün- und Weißglas gut zu sehen.
In Mönchengladbach ist die REMONDIS Recycling GmbH & Co. KG mit der Glasentsorgung beauftragt. Die Vetten-Gruppe leert die Altglas-Container im Auftrag von REMONDIS. 2019 hat das Logistikunternehmen 5.737 t Altglas in Mönchengladbach abgeholt und zur Glassortierungsanlage nach Dormagen gefahren. Der Weißglas-Anteil ist mit etwa 54 Prozent am höchsten. Gefolgt von Grünglas mit 39 Prozent. Schlusslicht ist das Braunglas mit einem Anteil von 7 Prozent.
Das darf in die Glascontainer
Achtung: Fachchinesisch! In Glascontainer gehört ausschließlich sogenanntes Behälterglas. Man kann auch Glasverpackungen sagen, was das Ganze nicht unbedingt trennschärfer macht. Unter Glasverpackungen fallen:
- Getränkeflaschen aus Glas
- Konservengläser
- Flakons aus Glas
- Sonstiges Verpackungsglas
Das darf NICHT in die Glascontainer
Achtung, nochmal Fachchinesisch! Was auf keinen Fall im Glascontainer landen sollte, weil es den Recyclingprozess stört, ist Flachglas. Darunter fällt jedes Glas in Form von Scheiben. Also Fensterglas, Glas von Autoscheiben, Aquarien, Spiegel, Schrankglas, Glastischplatten, Solarglas für Photovoltaik, Displayglas von Fernsehern, Computern oder Smartphones. Diese Materialien können entgeltpflichtig an den Wertstoffhöfen Heidgesberg oder Luisental abgegeben werden. Kleinere Mengen dürfen in die Restmülltonne.
Übrigens: Der Sperrmüll holt o.a. Dinge aus Sicherheitsgründen nicht ab. Lediglich wenn Glasscheiben oder Spiegel fest mit einem Möbelteil verbaut bzw. verklebt sind.
Auch Trinkgläser, Glühbirnen, Porzellan und Steingut bleiben den Glascontainern fern. Und was war jetzt mit der Glaskanne aus der Kaffeemaschine? Die hat im Recyclingprozess von Altglas ebenfalls nichts verloren. Denn bei diesem Glas handelt es sich um feuerfestes Glas, das einen anderen Schmelzpunkt hat als altes Behälterglas. Darum bitte die alte Kaffeekanne über den Restmüll entsorgen. Auch die Glühbirne darf in die Restmülltonne. Das gilt auch für kleinere Mengen Porzellan, Keramik, Steingut. Größere Mengen nehmen die GEM-Wertstoffhöfe entgeltpflichtig an.
Wohin mit LED- und Energiesparlampen oder Leuchtstoffröhren?
Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren sind schadstoffhaltig. Sie werden am Schadstoffmobil angenommen und fachgerecht entsorgt (max. 10 Stück).
Zudem gibt es die Möglichkeit, Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen kostenlos auf unserem Wertstoffhof Heidgesberg abzugeben.
LED-Lampen enthalten zwar keine Schadstoffe, können aber als Elektrokleingeräte beim Schadstoffmobil oder an den Wertstoffhöfen abgegeben werden.
Wo gehört rotes oder blaues Glas rein?
Sowohl rotes als auch blaues Altglas wird über den Grünglas-Container entsorgt. Denn Grün kann den größten Anteil an Fremdfarben aufnehmen. Bitte unbedingt an diese Trennung halten. Nur so können wieder farbechtes Flaschenglas sowie farbechte Gläser hergestellt werden.
Flaschendeckel entfernen?
In speziellen Sortieranlagen beginnt das Glasrecycling. Dort wird das Braun, Weiß- und Grünglas noch einmal nach Farben sortiert und Fremdstoffe entfernt. Es gilt: Je sorgfältiger jeder sein Altglas entsorgt, desto besser sind die erzeugten Scherben bzw. der Rohstoff für das neue Glas.
Deckel und Verschlüsse aus Kunststoff oder Metall brauchen vorher nicht extra entfernt und dann entsorgt werden. Moderne Glassortieranlagen können Deckel und Verschlüsse problemlos aussortieren. Bei Marmeladen- oder Nutellagläsern haben die Deckel sogar einen Vorteil: Sie verhindern, dass Wespen oder Ratten angezogen werden.
Wo Deckel jedoch auf keinen Fall etwas zu suchen haben, ist oben auf den Glascontainern. Dort werden sie auf keinem Fall dem Recycling-Kreislauf zurückgeführt und verschmutzen zusätzlich die Umwelt.
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