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Langzeitarbeitslosen eine Chance geben: mags stellt elf neue Mitarbeiter ein

Langzeitarbeitslosen eine Chance geben

Seit ihrer Gründung 2016 betreibt mags offensiv die Förderung von langzeitarbeitslosen Menschen. Seit 2019 existiert das sogenannte Teilhabechancengesetz als  neues Förderinstrument. Es ermöglicht Arbeitgebern, Langzeitarbeitslose durch „Teilhabe am Arbeitsmarkt“ mit einer fast 100-prozentigen Lohnförderung durch das Mönchengladbacher Jobcenter für zwei Jahre beschäftigen zu können. Danach kann das Programm weitere drei Jahre in Anspruch genommen werden, erst mit 90, dann 80 und im letzten Jahr mit 70 Prozent Lohnkostenförderung.

Im Rahmen dieses Förderinstruments hat mags elf neue Mitarbeiter eingestellt. „Wir sind von Anfang an mehr als zufrieden mit der Zusammenarbeit mit dem Jobcenter. Die aktuelle Maßnahme ermöglicht es uns, Menschen zu unterstützen, die es am Arbeitsmarkt nicht so einfach haben“, sagt Dirk Schmitz, Personalleiter bei mags.

Das Projekt ist für die Teilnehmer und für uns sehr nutzbringend.“

Dirk Schmitz, Mags-Personalleiter

Isabelle Durst ist eine der neuen mags-Mitarbeiterinnen. Die 32-Jährige absolvierte zunächst ein vierwöchiges Praktikum im Büromanagement bei mags, bevor sie zum 1. November ihren Arbeitsvertrag unterschrieb. Nach ihrem Fachabitur im Bereich Sozialwesen war Isabelle Durst als Honorarkraft in einem Jugendheim untergekommen, bis ihr das Jobcenter einen Ausbildungsplatz zur Erzieherin anbot.  Die Ausbildung konnte sie nicht abschließen.

Die kommenden sieben Jahre waren geprägt von immer wieder vergeblicher, auch eigenständiger Jobsuche,  Arbeitslosengeld II und Coachings bei Trägern, die das Jobcenter und die Agentur für Arbeit bei Qualifikationsmaßnahmen für Arbeitssuchende unterstützen. „Das Gefühl, dass mich keiner haben will, baute sich in diesen Jahren auf“, erzählt Isabelle Durst. Halt geben ihr die Mutter, die Freundin und Hund Barney. Schließlich erhält sie einen Interview-Termin bei mags. „Ich hatte zunächst Angst, für den Job nicht den richtigen Hintergrund zu haben.  Auch fehlte mir jegliche Erfahrung. Aber in kleinen Schritten arbeite ich mich ein und fühle mich gut aufgehoben in diesem  professionellen  Umfeld“, sagt Isabelle Durst. Sie genießt es richtig, selbst ihr Geld zu verdienen. Etwas schwer hat sie sich anfangs damit getan, ihre gewohnte Zeitstruktur aufzugeben. „Für mich geht der Tag jetzt früher los, ich stehe um 5.40 Uhr auf, gehe mit dem Hund und fahre dann von Lürrip aus mit dem Bus in den Nordpark; der Arbeitstag beginnt um 7.40 Uhr.“

Das Gefühl, dass mich keiner haben will, baute sich in diesen Jahren auf.“

Isabelle Durst

Andere Arbeitszeiten, anderer Arbeitsplatz: Andreas Faßbender arbeitet seit dem 1. November in Vollzeit bei der mags-Friedhofsunterhaltung. Von 7.30 bis 16.30 Uhr ist er auf dem Hauptfriedhof an der Viersener Straße unterwegs, bereitet als Gartenarbeiter Urnen- und Erdgrabstättenbeerdigungen vor. Er ist begeistert: „Ich bin glücklich, ausgeglichen und so dankbar für die Chance bei mags.“ Andreas Faßbender besitzt einen Hauptschulabschluss. Bis dahin war es für ihn ein steiniger Weg: „Ich war notorischer Schulschwänzer.“

Eine Berufsausbildung hat der 42-Jährige nicht.  Gas-Wasser-Installateur wollte er einmal werden, bekam aber kein Angebot.  Für eine Leiharbeitsfirma war er als Kommissionierer unterwegs, seinen Zivildienst leistete er im Altenheim,  das Jugendförderungswerk ermöglichte es ihm, zwei Jahre in verschiedene Handwerksberufe hinein zu schnuppern.  „Danach habe ich jahrelang alle paar Monate etwas anderes gemacht, verschiedene Maßnahmen über das Jobcenter und die Agentur für Arbeit waren dabei, und ich habe auch mal rumgedümpelt. Die ständigen Wechsel und immer befristeten Aufenthalte machten mich depressiv, ich war irgendwann komplett down.“

Vom ersten Tag an fand ich die persönliche Atmosphäre im Team sehr angenehm, ich werde respektiert.“

Andreas faßbender

Durch das neue Programm wendet sich das Blatt. Es verschafft Andreas Faßbender ein Bewerbungsgespräch bei Jutta Schmitt, Personalbetreuerin bei mags. „An dem Tag hatte ich mich in die falsche Buslinie gesetzt. Der Termin fand also nicht statt“, erzählt der 42-Jährige. Jutta Schmitt, Personalabteilung mags, bot ihm eine zweite Chance. Diesmal nimmt er die richtige Linie, das Interview ist erfolgreich, mags bietet ihm zum Einstieg ein vierwöchiges Praktikum an. „Vom ersten Tag an fand ich die persönliche Atmosphäre im Team sehr angenehm, ich werde respektiert“, fasst  Andreas Faßbender zusammen. Nach einer Trennung lebt er wieder zuhause bei den Eltern in Wickrath. „Mein Vater ist zum ersten Mal in meinem Leben stolz auf mich“, sagt er leise.

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